FDP fordert zweigleisige Abschnitte auf der Westallgäubahn
Wangen – Die FDP im Kreis Ravensburg unterstützt Forderungen von Regionalbahn-Betreiber Arverio und Fahrgast-Interessenvertretern nach einem zweigleisigen Ausbau von Streckenabschnitten auf der Bahnlinie Memmingen-Lindau. Aufgrund der Eingleisigkeit der Strecke auf über 107km kommt es nahezu täglich zu Verspätungen.
Gemeinsam mit dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dr. Christian Jung machten sich der FDP-Landtagskandidat im Wahlkreis Wangen-Illertal Daniel Derscheid sowie die FDP-Kandidatin im Wahlkreis Ravensburg Anja Widenmann ein Bild vor Ort. Auf Einladung des Bahnbetreibers Arverio Bayern GmbH durften sie zwischen Wangen und dem Bahnhof Tannheim im Führerstand mitfahren.
Stephan Bulmer, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP im Kreis Ravensburg zeigte den Kandidaten entlang der Strecke verschiedene Stellen für einen möglichen zweigleisigen Ausbau: „Am Bahnhof Tannheim befinden sich zwei Gleise, allerdings nur ein Bahnsteig. Ein weiterer Bahnsteig am 2. Gleis könnte bezüglich Verspätungen Abhilfe schaffen“, so Bulmer.
Derscheid stellte fest, dass insbesondere zwischen Tannheim und Kißlegg „die Strecke relativ flach ist und ausreichend Fläche neben der Strecke für ein mögliches zweites Gleis“ sei. „Ein zweites Gleis in diesem Abschnitt könnte das Passieren von Zügen auf der Strecke ermöglichen.“ Dr. Jung stellte außerdem fest, dass „auf mehreren kurzen Abschnitten, vermutlich auf Grund alter Brücken, die Fahrgeschwindigkeit von 120km/h auf 90 km/h reduziert“ sei.
Abschließend stellte Dr. Jung klar, dass die „Regionalbahn zwischen Lindau und Memmingen häufig verspätet ist, da die Infrastruktur im Streckenabschnitt nicht ausreichend geplant“ sei. Derscheid bekräftigte, dass er sich im Landtagswahlkampf unter anderem „für einen zweiten Bahnsteig in Tannheim“ einsetzen möchte, da dies einen direkten, positiven Einfluss auf die Pünktlichkeit hätte.
Auf Grund zahlreicher Rückmeldungen aus der Bevölkerung im Zuge der vom FDP-Ortsverband initiierten Umfrage zum Altstadtverkehr in Wangen, haben man sich dem Thema angenommen: „Eine funktionierende Bahninfrastruktur ist unverzichtbar für eine echte Verkehrswende. Es braucht die richtige Infrastruktur, damit leben & wirtschaften funktionieren können! Unsere Region muss für Urlauber, Unternehmen und Potenzialträger attraktiv sein. Dazu gehören gut ausgebaute Zug- und Straßenverbindungen sowie intelligente Mobilitätslösungen. Die Menschen in unserer Region haben genug von Ankündigungen. Es ist Zeit, konsequent in eine moderne, leistungsfähige und alltagstaugliche Infrastruktur für Oberschwaben & das Allgäu zu investieren.“, so Derscheid weiter.
Stephan Bulmer, Zweitkandidat bei der Landtagswahl 2026 im Wahlkreis Wangen-Illertal, führte vorab Gespräche sowohl mit der Fahrgast-Interessensvertretung ProBahn e.V. als auch mit dem Regionalbahnbetreiber Arverio Bayern GmbH. Beide Seiten nannten als Gründe für die regelmäßigen Verspätungen insbesondere den 107km langen eingleisigen Abschnitt zwischen Hergatz und Buchloe, welcher ein Passieren entgegenkommender Züge auf der Strecke verhindert. Daraus resultiert regelmäßig ein Domino-Effekt: ist einmal ein Zug verspätet, haben auch alle folgenden Züge Verspätungen. So bestätigte Arverio gegenüber der Freien Demokraten, dass ca. zweidrittel aller Verspätungen auf Grund von „Warten auf einen anderen Zug“ sind.